Festsitzende Apparaturen

Man unterscheidet grundsätzlich zwischen den zwei verschiedenen Materialien der Brackets – Metall oder Keramik – und zwischen den zwei verschiedenen Arten der Befestigung des elastischen Bogens im  Bracket – Gummiverschluß („Alastics“, im Bild der Metallbrackets sind diese Gummis farbig dargestellt) – oder Schnappverschluß („selbstligierend“). Bei der Wahl des Materials spielt einzig und allein die Ästhetik eine Rolle, das Behandlungsergebnis wird dadurch nicht beeinflusst. Bei der Wahl des Verschlußsystems, Gummis oder Schnappverschlus spielt der Behandlungskomfort und die Schnelligkeit eine Rolle. Bei dem Gummiverschluß muß beachtet werden, dass die Gummis alle 4 Wochen gewechselt werden müssen, da diese verschleißen, verfärben und auch reissen oder abgehen können. Und ohne Verbindung des Bogens zum Bracket keine Zahnbewegung, also Zeitverlust. Die Behandlung dauert auch etwas länger, da das Gummi die Zahnbewegung durch erhöhte Gleitreibung („Friktion“) bremst. Bei den Schnappverschlusssystemen (Smartclip, Smartclip Clarity und Damon Clear) muss kein Gummi gewechselt werden, daher sind die Behandlungsintervalle länger und die Behandlungssitzungen kürzer und durch die geringe Gleitreibung die Behandlungszeit an sich kürzer.

Feste Apparatur mit transparenten Brackets

Transparente Brackets
Transparente Brackets

Feste Apparaturen mit transparenten Brackets haben einen großen ästhetischen Vorteil. Sie sind fast unsichtbar und daher vor allem bei erwachsenen Patienten äußerst beliebt. Sie bestehen entweder aus Kunststoff (Glasfaser), Keramik oder monokristallinem Saphir. Aus diesem Grunde sind sie aber auch teurer als Metallbrackets und die Kosten werden i.d.R. nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.


Clarity Advanced Keramikbrackets

Clarity Advanced Keramikbrackets
Clarity Advanced Keramikbrackets

Aufgrund der Keramikbasis und des spezialbeschichteten ultragleitfähigen Schlitzes („Slot“) zur Aufnahme des Bogens ist sowohl eine hohe Ästhetik wie auch eine hohe Gleitfähigkeit des Bogens gewährleistet, was die Zahnbewegung schneller macht. Allerdings müssen bei jedem Besuch wie auch bei den Standard-Metallbrackets die Alastics, also die Gummiligaturen, noch an jedes Bracket angebracht werden . Vorteil: Höhere Ästhetik, gute Zahnbeweglichkeit, schnellere Behandlung.


 Feste Apparatur mit Metall-Brackets

Metall-Brackets
Metall-Brackets

Diese Brackets gelten aufgrund ihrer relativ guten Wirkung und höheren Stabilität als Standardbrackets. Es gibt sie in unterschiedlichen Größen und Formen. Sie sind entweder aus einem Stück gegossen oder aus mehreren Teilen zusammengelötet. Sie bestehen entweder aus Edelstahl (nickelhaltig) o. aus nickelarmen Stahl (für Nickelallergiker).

 


Selbstligierende Brackets

Selbstligierende Brackets
Selbstligierende Brackets

Beide eben genannten Bracket-Typen benutzen zur Befestigung des elastischen Bogens einen kleinen Gummiring (Alastic), welcher jedoch schnell verschleißt und öfter ausgetauscht werden muss. Die neueste Generation von Brackets sind die sogenannten selbstligierenden Brackets, welche den Draht mit einem keramischen oder metallenen Verschluss im Bracket fixiert. Der Halt im Bracket ist somit besser (Bracket-Engagement), die Haltbarkeit an sich erheblich länger. Der Vorteil liegt in schneller Behandlungszeit insgesamt, reduziertem Schmerzempfinden, kürzeren Behandlungsterminen und Kontrolltermine in längeren Abständen. Diese Bracketart gibt es sowohl für Metall- wie auch Keramikbrackets, ist aber keine Kassenleistung.


DamonClear Brackets

Damonclear
Damonclear

Als Weiterentwicklung des Schnappverschlusses bietet dieses System einen elegant und komfortabel zu schliessenden vollkeramischen Schiebeverschluss. Dieses Bracket ist vollständig transparent, passt sich vollständig der Zahnfarbe an, sehr angenehm im Tragekomfort, eins der kleinsten Brackets überhaupt und damit auch leichter zu putzen sowie auch schneller in der Behandlung durch die reduzierte Gleitreibung.

 


Smartclip-Metallbrackets

Smartclip Metallbrackets
Smartclip Metallbrackets

Bei diesem Bracketsystem wird der Bogen im Bracket mit kleinen Schnapphäkchen fixiert, die den Bogen zuverlässig und komplikationslos im Bracket und damit am Zahn halten. Vorteil: Schnellere Behandlungszeit durch grössere Zuverlässigkeit und bessere Kraftübertragung, weniger Kontrolltermine da wartungsarm.

 

 


 

Distaljet oder Pendulum

Pendulum
Pendulum

Bei einer Aufwanderung der Seitenzähne besteht häufig am Ende kein Platz für den spät und oberhalb der Zahnreihe durchbrechenden Eckzahn. Die Seitenzähne müssen daher wieder nach hinten bewegt werden. Dies geschah früher mit dem unbeliebten Gesichtsbogen (Headgear). Durch den Distaljet bzw. das Pendulum werden die Seitenzähne mittels einer unsichtbaren, im Oberkiefer innenliegenden und 24 Stunden wirkenden Apparatur effektiv und bequem nach hinten bewegt. Dies geschieht ohne Mitwirkung des Patienten, d.h. das lästige Einsetzen und Abnehmen des Headgears entfällt. Die ästhetische Verbesserung und die Akzeptanz seitens der Patienten ist erheblich. Diese Apparatur ist ein großer Fortschritt in der Kieferorthopädie, wird aber in der Regel von der gesetztlichen Krankenkasse nicht übernommen.  


Beneslider

Beneslider
Beneslider

Für grosse Zahnbewegungen nach distal (hinten) wird eine skelettale, also extrem stabile Verankerung benötigt, damit die anderen Zähne sich nicht mitbewegen. Hierzu werden in Zusammenarbeit mit dem Zahnarzt oder Oralchirurgen kleine Pins in den Oberkiefer gesetzt, woran dann der Beneslider befestigt wird. Mit diesem Gerät kann man im Unterschied zu den anderen Distalisierungsgeräten auch mehrere Aufgaben gleichzeitig lösen, wie einseitig mesialisierien, d.h. nach vorne schieben zum Lücken schliessen, und auf der anderen Seite nach hinten schieben zum Lücken öffnen. Dieses System ist sehr stabil und zuverlässig und hat auch für den Patienten den Vorteil der leichten Pflege und des nur wenig eingeengten Zungenraumes. 


Mesialslider

Mesialslider
Mesialslider

Im Gegensatz zum Beneslider ist der Mesialslider dafür konzipiert Lücken bei fehlenden oder extrahierten Zähnen im Oberkiefer zu schliessen ohne den Stand der vorderen Zähne zu beeinträchtigen. Wenn man Zähne nach vorne zieht und sich nur an den vorderen Frontzähnen abstützt verändern diese ihre Stellung was zu unschönen Ergebnissen führen kann. Ganz häufig wird der Mesialslider daher eingesetzt wenn die seitlichen Schneidezähne fehlen und die Eckzähne an deren Stelle rücken sollen.

 


Headgear oder Aussenbogen

Headgear oder Aussenbogen
Headgear oder Aussenbogen

Früher hatte man vor der Entwicklung des Benesliders oder Pendulums keine Alternative zu diesem doch stark sichtbaren und unschönem, aber bei Mitarbeit des Patienten erfolgreichen Behandlungsgerät. Das Problem ist bei dieser Apparatur zum Distalisieren (nach hinten schieben) oder Intrudieren (nach oben ziehen) der Oberkieferbackenzähne aber genau diese Mitarbeit, da die Patienten diese Apparatur nur äußerst ungern tragen. Es gibt aber nach wie vor Behandlungsaufgaben, die mit diesem Gerät durchaus gut zu lösen sind.


Feste Apparatur mit lingualen (innenliegenden) Brackets

Lingualtechnik
Lingualtechnik

Diese Brackets sind prinzipiell mit den normalen Brackets vergleichbar. Aufgrund der Tatsache, dass sie von innen (lingual) auf die Zahnfl ächen geklebt werden, haben sie die größten ästhetischen Vorteile. Die Brackets und die entsprechenden Bögen werden einzeln für jeden Patienten und jeden Zahn individuell im Labor angefertigt und angepasst. Die Praxis ist Incognito® zertifiziert! (linguale Apparatur mit individuell angefertigten Brackets und Bögen).


Incognito System®

Incognito System®
Incognito System®

Mit Hilfe des Incognito Systems werden die Zähne unsichtbar durch eine von innen angebracht Zahnspange bewegt. Die Brackets sind individuell nach einem hochpräzisem Abdruck aus Gold für jeden Zahn einzeln angefertigt. Das Behandlungsziel wird computersimuliert und ergibt somit die höchstmögliche Präzision für eine erfolgreiche, schonende und unsichtbare Behandlung. Die Praxis ist Incognito® zertifiziert!


Jasper-Jumper®, Forsus-System®, Herbst-Scharnier®

Forsus™ Feder
Forsus™ Feder

Diese Apparaturen sind für eine Korrektur der sogenannten Klasse-II Okklusion gedacht (Unterkiefer-Rücklage). Die genannten Geräte eignen sich speziell für Behandlungen dieser Kieferfehlstellung kurz vor Ende oder nach Abschluß des Wachstums sowie auch in der Erwachsenen-Behandlung, da sie für den Außenstehenden nicht erkennbar sind, die Sprache nicht beeinträchtigen und durch die 24-stündige Wirkung schnelle Erfolge bringt.


Gaumennahterweiterungs-Apparatur

Gaumennahterweiterung
Gaumennahterweiterung

Bei viel zu geringem Breitenwachstum des Oberkiefers sollte eine einfache „Dehnung“ der Zahnreihen vemieden werden, da diese Bewegung nur in bestimmten Wachstumsphasen dauerhaft stabil bleibt. Bei der Gaumennahterweiterung wird die Breitenzunahme des Oberkiefers dadurch erzielt, dass die beiden Gaumenfortsätze, welche in der Mitte durch eine sogenannte Sutur oder Gaumennaht getrennt sind, erweitert werden. Bis zum jugendlichen Alter ist die Gaumennaht noch nicht verknöchert, wodurch man sie problemlos erweitern kann. Bei Erwachsenen muss die Gaumennahterweiterungs-Apparatur aufgrund der geschlossenen Knochennähte chirurgisch unterstützt werden (s. Foto). Die abgebildete modellgegossene Apparatur wird speziell für den Patienten im Labor angefertigt und ist das auf diesem Gebiet das ästhetischste, hygienischste und zuverlässigste Behandlungsgerät.


Mini-Implantate oder Mini-Screws

Minipin
Minipin

Diese Innovation in der Kieferorthopädie erlaubt es Zahnbewegungen durchzuführen, die vorher nicht oder nur sehr umständlich möglich waren. Als Ersatz für den Aussenbogen (Headgear, s.o.), statt Lingualbogen, statt Distaljet/Pendulum (s.o.) kann das Mini-Implantat eingesetzt werden und die Verankerung der nötigen Zahnbewegungen am Knochen – und nicht wie bisher an den Zähnen – gewährleisten. Daher ist die Verankerung viel stabiler, die anderen Zähne werden geschont und bewegen sich nicht, das Ergebnis ist sicherer und komfortabler zu erreichen.


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